Beschreibung
Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe mit einem Kolben, der in einer Kolbenführung verschiebbar gelagert ist, einem Antriebselement zum Verschieben des Kolbens, an dem der Kolben mit einer seiner Stirnseiten druckkraftübertragend gekoppelt ist und das mit einer Antriebswelle und einem darauf drehfest ausgebildeten Antriebsexzenter gebildet ist.
[0002] Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe der oben genannten Art werden in Kraftfahrzeugen verwendet, welche mit einem hydraulischen Bremssystem insbesondere mit Antiblockierfunktion oder Antischlupfregelung ausgestattet sind. Sie dienen in dem Bremssystem zum Fördern von Bremsflüssigkeit.
[0003] Bekannte Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpen sind mit einem Antriebsmotor gestaltet, der eine Motorwelle von ca.8mm Durchmesser aufweist. Auf die Motorwelle ist ein Exzenter aufgebracht, mittels dem zwei gegenüberliegend angeordnete Kolben der Kolbenpumpe hin und her bewegbar sind. Diese Kolben fördern im Zusammenwirken mit zugehörigen Ventilen die Bremsflüssigkeit. Die bekannten Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpen benötigen im Bereich der Motorwelle und des Exzenters einen vordefinierten Bauraum und es ist ferner erforderlich zwischen dem Exzenter und dem Antriebsmotor ein gedichtetes Lager, ein so genanntes A-Lager, zu verwenden.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung eine Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe vorzusehen, die kostengünstiger herstellbar ist und insbesondere dabei zugleich auch in geringerem Bauraum untergebracht werden kann.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einer Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3 gelöst. Erfindungsgemäß ist eine Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe der eingangs genannten Art dahingehend verbessert, dass der Antriebsexzenter dreiteilig mit einer ersten und einer zweiten Anlagescheibe sowie einem Exzenterring gebildet ist und der Exzentering zwischen den beiden Anlagescheiben angeordnet ist. Ferner ist eine eingangs genannte Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe erfindungsgemäß dadurch verbessert, dass die Antriebswelle mit einem Wellendruchmesser von zwischen ca. 3 mm und ca. 6 mm gestaltet ist. Schließlich ist gemäß der Erfindung eine Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe der eingangs genannten Art auch dadurch verbessert, dass der Antriebsexzenter von einem Lager umgeben ist, welches baugleich mit einem die Antriebswelle stützenden Lager gestaltet ist.
Vorteile der Erfindung
[0006] Die erfindungsgemäßen Gestaltungen von Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpen ermöglichen eine wesentliche Reduzierung der radialen Größe bzw. des Durchmessers des an der Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe vorgesehenen Exzenterrings. Dies ermöglicht, die Kolbenpumpe insgesamt kompakter unter Verbrauch von weniger Bauraum zu gestalten. Die erfindungsgemäß vorgesehenen Anlagescheiben ermöglichen einen definierten Anlauf des den Antriebsexzenter umgebenden Lagers. Ein Luftsaugen des Antriebsexzenter ist dadurch verhindert. Die erfindungemäßen Anlagescheiben verhindern ferner einen Leckageübertritt in den Motorinnenraum des zugehörigen Antriebsmotors. Eine Abdichting des motorseitigen Lagers der Antriebswelle (A-Lager) kann dadurch möglicherweise entfallen. Zugleich ist das erfindungsgemäß eingesetzte Lager auf dem Antriebsexzenter baugleich mit einem bereits die Antriebswelle stützenden Lager und kann daher als Gleichteil kostengünstiger bereit gestellt werden. Dieses Lager ist daher im Vergleich zu bekannten Exzenterhülsen kostengünstiger. Aufgrund der erfindungsgemäß verwendeten, im Durchmesser kleineren Antriebswelle kann der verwendete Antriebsmotor insgesamt kleiner gestaltet oder, bei gleicher Baugröße mit längeren Kohlebürsten ausgebildet sein. Derartige längere Kohlebürsten ermöglichen eine längere Laufzeit des Motors. Bei einer Verringerung des Motoraußendurchmessers kann ein kleineres Gehäuse und dadurch ein geringerer Bauraum genutzt werden. Ferner führen die erfindungemäßen Anlagescheiben zu einer längeren Führung des zugehörigen Kolbens und damit zu einer besseren Abdichtung.
[0007] Die erfindungsgemäße Anordnung eines Antriebsexzenters an einer Antriebswelle kann trotz dieser genannten Vorteilte dennoch in vorhandene Systems eingesetzt werden, da sie hinsichtlich der Außenmaße im Bereich der die Antriebswelle stützenden Lager gleich groß ausgebildet sein kann.
[0008] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe ist zur weiteren Optimierung der oben genannten Verbesserungen zumindest eine der Anlagescheiben radial über den Exzenterring herausragend ausgestaltet.
[0009] Ferner ist zumindest eine der Anlagescheiben an ihrer vom Exzenterring abgewandten Seitenfläche mit einem abstehenden Bund gestaltet. Dieser Bund ist im Hinblick auf seinen Außendurchmesser gleich groß gestaltet, wie der Durchmesser
bekann-ter Antriebswellen von Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpen. Der Bund dient dann dazu in entsprechend zugehörige die Antriebswelle stützende Lager eingesetzt zu werden. Dadurch ist es möglich als Lager jene zu verwenden, wie sie auch bei bekannten Kolbenpumpen zum Einsatz kommen.
[0010] Daher ist es vorteilhaft auf dem Bund das Lager für die Antriebswelle anzuordnen.
[0011] Darüber hinaus ist es von Vorteil, die nach außen gewandten Mantelfläche des Exzenterrings und die zum Exzentening gewandten Seitenflächen der Anlagescheiben gehärtet zu gestalten. Mit einer derartigen Gestaltung kann die Gesamtlebensdauer des Systems im Bereich des Antriebsexzenters verlängert werden.
[0012] Um eine Drehmoment übertragende Verbindung zwischen der Antriebswelle und dem Antriebsexzenter herzustellen sind vorteilhaft die Anlagescheiben und der Exzenterring mittels einer Presspassung auf der Antriebswelle drehfest gehalten.
[0013] Schließlich ist es von Vorteil die Antriebswelle an ihrer zu dem Antriebsmotor gewandten Seite axial außenseitig von der Anlagescheibe mittels eines nicht gedichteten Lagers zu stützen. Dieses nicht gedichtete Lager kann im Vergleich zu bekannten gedichteten A-Lagern kostengünstiger bereitgestellt werden.
[0014] Zusammenfassend ergibt sich damit, dass durch die erfindungsgemäße Reduzierung des Durchmessers einer Antriebswelle einer Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe, eines dreiteilig gestalteten Antriebsexzenter und einer Verwendung eines bekannten Antriebswellen-Stützlagers als Exzenterlager insgesamt eine bauraum- und kostenverringernde Lösung gestaltet ist.
[0015] Darüber hinaus ist durch das Vorsehen von Anlagescheiben als Anlaufflächen einer Exzenterhülse eine reibungsoptimierte Lösung geschaffen, mit der zum Einen ein Luftsaugen und zum Anderen ein Leckageübertritt in den Antriebsmotor verhindert sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
[0017] Fig.1 einen teilweisen Längsschnitt einer Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe gemäß dem Stand der Technik und
[0018] Fig.2 einen teilweisen Längsschnitt einer Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe gemäß der Erfindung.
Ausführungsform der Erfindung
[0019] In
Fig.1 ist eine Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe gemäß dem Stand der Technik dargestellt, welche ein Pumpengehäuse
12 mit einer darin ausgebildeten gestuften Bohrung aufweist, in die eine Antriebswelle
14 eines weiteren nicht dargestellten Antriebsmotors der Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe
10 hineinragt.
[0020] An der Antriebswelle
14 ist drehfest ein Antriebsexzenter
16 angeordnet, an dem zwei Koben
18 jeweils mit einer Stirnseite
20 in radialer Richtung zur Antriebswelle
14 federnd vorgespannt anliegen. Der Antriebsexzenter
16 ist mit einem Exzenterring
22 gebildet, auf dem eine Exzenterhülse
24 in Form eines Nadellagers (so genanntes E-Lager) angeordnet ist. Die Antriebswelle
14 ist selbst mittels eines Lagers
26 in Form eines Nadellagers (so genanntes C-Lager) am Bodenbereich der gestuften Bohrung des Pumpengehäuses
12 gelagert und mittels eines Lagers
28 in Form eines Kugellagers (so genanntes A-Lager) am Mündungsbereich der gestuften Bohrung des Pumpengehäuses
12 drehbar abgestützt.
[0021] Das Lager
28 ist mittels Dichtungen
30 als gedichtetes Lager ausgebildet, um zu verhindern, dass Bremsfluid aus dem Inneren der gestuften Bohrung des Pumpengehäuses
12 zum restlichen Antriebsmotors gelangen kann.
[0022] In
Fig.2 ist eine Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe
32 gemäß der Erfindung dargestellt. Diese weist ein Pumpengehäuse
12 auf, welches jenem der Ausführungsform gemäß dem Stand der Technik (siehe
Fig.1) auch im Hinblick auf die gestufte Bohrung entspricht.
[0023] Bei der Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe
32 ist jedoch eine im Durchmesser verringerte Antriebswelle
34 eines weiter ebenfalls nicht dargestellten Antriebsmotors vorgesehen. Diese Antriebswelle
34 weist einen Durchmesser von zwischen ca.5 mm und ca.6 mm auf. Auf der Antriebswelle
34 ist ein hinsichtlich des Innen- und Außendurchmessers verkleinerter Exzenterring
36 angeordnet, an dessen einer Seite sich eine erste Anlagescheiben
38 befindet. Diese Anlagescheibe
38 ist an Ihrer vom Exzenterring
36 abgewandten Stirnseite
40 mit einem Bund
42 versehen, welcher im Außendurchmesser dem Durchmesser der Antriebswelle
14 gemäß dem Stand der Technik (siehe
Fig.1) entspricht.
[0024] Auf den Bund
42 kann daher außenseitig ein Lager
26 in Form eines Nadellagers aufgeschoben werden, welches jenem des Standes der Technik (siehe
Fig.1) entspricht. Die zum Exzenterring
36
gewandte Stirnseite
44 der ersten Anlagescheibe
38 ist dabei gehärtet gestaltet.
[0025] An der gegenüberliegenden Seite des Exzenterrings
36 ist eine zweite Anlagescheibe
46 vorgesehen, welche an ihrer vom Exzenterring
36 abgewandten Stirnseite
48 ebenfalls einen Bund
50 aufweist. Auch dieser Bund
50 ist im Außendurchmesser genauso groß gestaltet, wie der Außendurchmesser der Antriebswelle
14 gemäß dem Stand der Technik (siehe
Fig.1). Die zum Exzenterring
36 gewandte Stirnseite
42 der zweiten Anlagescheibe
46 ist ebenfalls gehärtet gestaltet. Ferner ist auch die Mantelfläche
54 des Exzenterrings
36 gehärtet ausgebildet.
[0026] Die beiden Anlagescheiben
38 und
46 sowie der Exzenterring
36 sind mittels je einer Presspassung
56 drehmomentübertragend auf die Antriebswelle
34 aufgepresst.
[0027] Der Exzenterring
36 ist dabei derart klein gestaltet, dass sein Außendurchmesser jenem des Bundes
42 der ersten Anlagescheibe
38 und damit auch dem Außendurchmesser der Antriebswelle
14 gemäß dem Stand der Technik (siehe
Fig.1) entspricht. Dies ermöglicht es die das E-Lager bildende Exzenterhülse an der Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe
32 gemäß der Erfindung als ein Lager
58 zu gestalten, welches baugleich mit dem in Form eines Nadellagers ausgebildeten Lager
26 (C-Lager) ist. Ferner ist es möglich, aufgrund der Gestaltung des Bundes
50 mit einem derartigen Außendurchmesser, das A-Lager der Fahrzeugbremsanlagen-Kolbenpumpe
32 gemäß der Erfindung hinsichtlich seiner Außenmaße baugleich mit dem Lager
28 gemäß dem Stand der Technik (siehe
Fig.1) zu gestalten. Dabei ist es jedoch nicht erforderlich, dass dieses Lager als ein gedichtetes Lager ausgebildet ist. Es kann vielmehr als ein nicht gedichtetes Lager
60 ausgebildet sein. Dies ist möglich, weil die zweite Anlagescheibe
46 eine Abdichtung gegenüber dem Lager
60 bildet.