Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft ein hydraulisch dämpfendes Buchsenlager, ein sogenanntes Hydrolager, bei welchem der Hydraulikbereich aus zumindest zwei Kammerpaaren für eine Dämpfung sowohl in radialer als auch axialer Richtung gebildet ist, wobei jedes Kammerpaar aus zumindest zwei getrennten Kammern gebildet wird, welche jeweils über zumindest einen Dämpfungskanal miteinander verbunden sind.
[0002] Zur Dämpfung von Schwingungen und zur Aufnahme von Kräften werden Lager unterschiedlichster Bauformen, vornehmlich Gummilager vielfältig eingesetzt. Im Fahrzeugbau dienen sie beispielsweise zur Lagerung von Teilen der Radaufhängung oder der Antriebsaggregate der Fahrzeuge. Dabei ist es bekannt, je nach Einsatzfall die dämpfende Wirkung elastomerer Dämpfungsglieder durch eine hydraulische Dämpfung zusätzlich zu unterstützen. Zur Nutzung des von der Flüssigkeitsmasse hervorgerufenen Tilgereffektes werden in den elastomeren Einsatzteilen beziehungsweise Gummikörpern der Lager Kammern zur Aufnahme eines fluiden Dämpfungsmittels vorgesehen. Die Kammern, deren Größe und Position im Lager von der geforderten Abstimmung abhängt, werden durch einen oder mehrere, in speziellen zusätzlich in das Lager integrierten Formteilen ausgebildete Kanäle strömungsleitend miteinander verbunden. Je nach Beanspruchung des Lagers wird so das Dämpfungsmittel von einer Kammer in eine andere gedrückt. Hierbei sind sowohl Lager bekannt, bei denen die hydraulische Dämpfung in Bezug auf radial in das Lager eingetragene Kräfte genutzt wird als auch solche, bei denen vornehmlich die axiale Dämpfung durch die Dämpfungsflüssigkeit unterstützt wird. Auch Lager bei denen der Tilgerefftekt des Dämpfungsmittels in axialer und radialer Richtung genutzt wird sind bekannt.
Stand der Technik
[0003] Ein derartiges Lager ist aus der DE 691 01 803 T2 bekannt, wobei dort zwischen einem Innenteil und einer Außenhülse ein elastomeres Dämpfungsglied angeordnet ist. Innerhalb des elastomeren Dämpfungsgliedes ist ein erstes mit einem Fluid gefülltes Kammerpaar angeordnet, wobei sich die beiden dazugehörigen Kammern an den entgegengesetzten Enden des Lagers befinden und eine frequenzabhängige Dämpfung in axialer Richtung des Lagers bewirken. Zwischen diesem ersten Kammerpaar ist im elastomeren Dämpfungsglied ein zweites Kammerpaar, mit sich radial gegenüberstehenden Kammern, angeordnet, welches für die radiale Dämpfung vorgesehen ist. Über in einem im Inneren des Innenteils vorgesehenen Kanalträger angeordnete Dämpfungskanäle sind die axial wirkenden und die radial wirkendenden Kammern miteinander verbunden. Wesentlicher Nachteil an dieser Ausführung ist die Anordnung des Kanalträgers im Inneren des Innenteils, wodurch die Dämpfungskanäle, und damit die Dämpfungscharakteristik, nur in einem sehr geringen Maße variiert werden können. Weiterhin wirkt sich das insgesamt sehr großvolumige elastomere Dämpfungsglied, insbesondere ist außerhalb der radialen Dämpfungskammern ein sehr breiter elastomerer Bereich zwischen Innenteil und Außenhülse erkennbar, negativ auf die Dämpfungscharakteristik des Lagers aus. Derartige großvolumige Elastomerbereiche beanspruchen einen relativ großen Bauraum und benötigen einen entsprechenden Materialeinsatz, welcher eine erheblichen Kostenaufwand verursacht. Zudem baut dieses Buchsenlager in axialer Richtung, bedingt durch die Anordnung der Kammern, sehr groß auf.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist daher, ein hydraulisch dämpfendes Buchsenlager, bei welchem der Hydraulikbereich aus zumindest zwei Kammernpaaren für eine Dämpfung sowohl in radialer als auch axialer Richtung gebildet wird, bereitzustellen, welches einen kompakten Aufbau aufweist und dabei einfach und kostengünstig herzustellen ist.
Aufgabenstellung
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Buchsenlager mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- bzw. Weiterbildungen des Buchsenlagers sind in den Unteransprüchen angeben.
[0006] Das erfindungsgemäße Buchsenlager weist ein Innenteil mit einer entlang einer Längsachse verlaufenden Bohrung auf, wobei das Innenteil von einer Außenhülse umgeben wird und zwischen dem Innenteil und der Außenhülse zumindest ein elastomeres Dämpfungsglied vorhanden ist. Weiterhin besteht das Buchsenlager aus zumindest einem ersten und einem zweiten Kammerpaar, wobei jedes Kammerpaar aus zwei getrennten Kammern gebildet wird. Die Kammern des ersten Kammerpaares sind axial entlang der Längsachse des Buchsenlagers angeordnet und die zwei Kammern des zweiten Kammerpaares sind radial zur Längsachse sowie in axialer Richtung zwischen den zwei Kammern des ersten Kammerpaares angeordnet. Die Kammerpaare sind dabei jeweils über zumindest einem Dämpfungskanal, welcher in einem zwischen der Außenhülse und einer außenliegenden Außenbuchse angeordneten Kanalträger vorgesehen ist, verbunden. Erfindungsgemäß sind die Kammern des Buchsenlagers derart angeordnet, dass die Kammern des ersten Kammerpaares und die Kammern des zweiten Kammerpaares sich wenigstens in einem zur Längsachse axialen Teilbereich zumindest bereichsweise überdecken. Demgemäß sind innerhalb einem senkrecht zur Längsachse ausgerichteten Ring entlang einer
kon-zentrisch zum Ring verlaufenden Kreislinie sowohl zumindest Teile von Kammern des ersten Kammerpaares als auch Kammern oder Teile der Kammern des zweiten Kammerpaares hintereinander angeordnet. Durch diese Anordnung kann das benötigte Volumen für die an den axialen Enden angeordneten Kammern in Bereiche zur Mitte des Buchsenlagers hin verlagert werden. Und zwar in genau diejenigen Bereiche, die üblicherweise durch ein Elastomer ausgefüllt werden. So wird mit der vorliegenden Erfindung zum einen ein sehr kompakt aufbauendes, Buchsenlager, insbesondere in axialer Richtung, realisiert und zum anderen werden großvolumige elastomere Bereiche vermieden. Auf diese Weise wird zudem der Materialeinsatz hinsichtlich des Elastomers wesentlich verringert, so dass der Kostenaufwand erheblich gesenkt werden kann. Durch die kompaktere Ausführung der Buchsenlager wird zudem die Möglichkeit geschaffen, in den Vulkanisationswerkzeugen eine größere Anzahl von Vulkanisationsnestern vorzusehen, so dass je Vulkanisationsvorgang eine größere Anzahl von Buchsenlager erzeugt werden kann
[0007] Zur Erzeugung eines Anschlages zur Begrenzung der radialen Auslenkung des Innenteils gegenüber der Außenhülse ist in einer vorteilhaften Ausbildung die Anordnung von Vorsprüngen am Innenteil des Buchsenlagers vorgesehen, wodurch zudem das Kammervolumen auf einfache Weise beeinflußt werden kann.
[0008] Die Außenhülse, welche das Innenteil und das elastomere Dämpfungsglied umgibt, ist vorteilhafterweise zumindest in Teilbereichen zur Außenbuchse beziehungsweise zu einem zwischen Außenbuchse und Außenhülse angeordneten Kanalträger beabstandet, so dass der zwischen Außenhülse und Außenbuchse oder Außenhülse und Kanalträger vorhandene Raum als Volumen für die an den axialen Enden des Buchsenlagers angeordneten Kammern des ersten Kammerpaares verwendet werden kann. Diese Anordnung gestattet es damit, dass die Kammern des ersten und des zweiten Kammerpaares nicht nur in axialer Richtung unmittelbar, lediglich durch eine dünne Trennwand des elastomeren Dämpfungsgliedes getrennt, benachbart angeordnet sind, sondern auch in einer zur Längsachse parallelen Ebene unmittelbar benachbart angeordnet sein können. Getrennt sind die Kammern des ersten und des zweiten Kammerpaares dabei durch die feste Wand der Außenhülse sowie ggf. einer Schicht des elastomeren Dämpfungsgliedes. Zumindest eine Kammer des ersten Kammerpaares grenzt damit in einer geneigt zu einer senkrecht zur Längsachse liegenden Ebene unmittelbar an eine Kammer des zweiten Kammerpaares.
[0009] Zur Trennung der an den axialen Enden des Buchsenlagers angeordneten Kammern des ersten Kammerpaares kann die Außenhülse in einer bevorzugten Ausbildung mit einem Steg versehen sein, der die Außenhülse mit dem Kanalträger oder der Außenbuchse verbindet. Sofern der Kanalträger oder die Außenbuchse zylindrisch ausgebildet sind, ist der Steg in Form eines Kreissegmentes ausgebildet. Dieser Steg trennt die an den axialen Enden des Buchsenlagers angeordneten Kammern des ersten Kammerpaares. Somit sind auch die Kammern des ersten Kammerpaares unmittelbar zueinander benachbart angeordnet und lediglich durch einen Steg getrennt. Sie grenzen aneinander an.
[0010] Das Dämpfungsglied kann vorteilhafterweise zweiteilig ausgebildet werden, wobei die beiden Teile des Dämpfungsgliedes in ihrem Kontaktbereich eine Trennebene ausbilden, die senkrecht zur Längsachse des Buchsenlagers ausgebildet ist. Durch diese Teilung des Dämpfungsgliedes kann vorteilhafterweise eine Vorspannung innerhalb des zweiteiligen Dämpfungsgliedes in axialer Richtung erreicht werden. Die Vorspannung wird dabei über die Außenhülse gehalten, wobei die Außenhülse hierzu in einer bevorzugten Ausbildung ebenfalls zweiteilig ausgeführt werden kann. Die beiden Teile der Außenhülse bilden dabei in ihrem Kontaktbereich eine Kontaktzone aus, die sich durch den gesamten Steg hindurch erstreckt. Der Steg ist somit auch zweiteilig ausgeführt. Die Kontaktzone der Außenhülse und die Trennebene der beiden Teile des Dämpfungsgliedes befinden sich in einer gemeinsamen Ebene. Durch die zweiteilige Ausbildung des Dämpfungsgliedes und der Außenhülse wird hinsichtlich verbesserter Montage- und Vulkanisationsbedingungen zudem eine vereinfachte Fertigung des Buchsenlagers erzielt.
[0011] In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform kann der die Außenhülse mit der Außenbuchse oder dem Kanalträger verbindenden Steg als sein Zusatzelement ausgebildet sein, welches beispielsweise mittels einer Verschraubung oder einer anderen kraft- oder formschlüssigen Verbindung an der Außenhülse befestigt wird. Hierzu ist an dem Zusatzelement senkrecht zum Steg eine Befestigungsplatte mit Bohrungen angeordnet, wobei diese beispielsweise einstückig mit dem Steg ausgebildet sein kann. Mittels diesem Zusatzelement kann die Herstellung des Buchsenlagers weiter vereinfacht werden und zudem eine Vorspannung der beiden Teile des elastomeren Dämpfungsgliedes vorteilhafterweise gezielt aufgebracht und dauerhaft gehalten werden.
[0012] Der Kanalträger, in welchem die die Kammern verbindenden Dämpfungskanäle ausgebildet sind, ist besonders vorteilhaft zwischen Außenhülse und Außenbuchse angeordnet. Bedingt durch den relativ großen Durchmesser des Kanalträgers ist es möglich, die verschiedenen Dämpfungskanäle vielfach zu variieren, um so eine wesentlich größere Verschiebung des wirksamen Frequenzbandes zu
erzie-len. Die Frequenzlagen und die Beträge der Dämpfungsmaxima sind dabei mittels der getrennten Dämpfungskanale für das erste und das zweite Kammerpaar getrennt einstellbar. Wenn der Kanalträger sich in einer bevorzugten Ausbildung zudem über die gesamte axiale Ausdehnung der Außenbuchse erstreckt, wird zudem eine wirksame mechanische Unterstützung der Außenbuchse erzielt, da der Kanalträger einen Teil der wirkenden Kräfte aufnehmen kann. Auf diese Weise kann die Außenbuchse insgesamt für geringere Lasten ausgelegt werden.
[0013] Vorteilhaft für den Herstell- und Konstruktionsaufwand als auch für die Gebrauchseigenschaften kann es sein, wenn das Buchsenlager insgesamt wie auch die einzelnen Bauteile zueinander, insbesondere das Innenteil, die Teile der Außenhülse und die Teile des elastomeren Dämpfungsgliedes, symmetrisch ausgebildet werden. Insbesondere durch die symmetrische Ausbildung der Kammern der Kammerpaare kann beispielsweise ein in vorrangig zwei Raumrichtungen abgestimmtes Dämpfungsverhalten erzielt werden. Die Symmetrie bezieht sich dabei auf zwei senkrecht zueinander stehende Ebenen, innerhalb derer sich die Längsachse des Buchsenlagers erstreckt, als auch auf eine Ebene senkrecht zur Längsachse des Buchsenlagers.
[0014] Der symmetrische Aufbau des Buchsenlagers begünstigt zudem die Fertigung einer Hydrolagerreihe gemäß einem Baukastensystem. So kann beispielsweise für eine Außenbuchse mit einem festen Außendurchmesser durch die Auswahl verschiedener innerer Bauteile, beispielsweise Kanalträger, Innenteil oder Außenhülse, eine Vielzahl von Buchsenlagern mit unterschiedlichen, an die jeweiligen Anforderungen angepaßten Dämpfungseigenschaften, geschaffen werden.
Ausführungsbeispiel
[0015] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben oder werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
[0016] Fig.1: das erfindungsgemäße Buchsenlager ohne Außenbuchse und Kanalträger in einer ersten Ausführungsform,
[0017] Fig.2: eine Schnittdarstellung entlang des Schnittlinie II–II in der
Fig.1,
[0018] Fig.3: eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie III–III in der
Fig.1,
[0019] Fig.4: eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie IV-IV in der
Fig.3,
[0020] Fig.5: das erfindungsgemäße Buchsenlager ohne Außenbuchse und Kanalträger in einer zweiten Ausführungsform,
[0021] Fig.6: eine Schnittdarstellung entlang des Schnittlinie VI–VI in der
Fig.5,
[0022] Fig.7: eine Schnittdarstellung entlang des Schnittlinie VII–VII in der
Fig.5,
[0023] Fig.8: eine Schnittdarstellung entlang des Schnittlinie VIII–VIII in der
Fig.7,
[0024] Fig.9: den Kanalträger als Einzelbauteil in einer dreidimensionalen Ansicht.
[0025] In den
Fig.1 bis
Fig.4 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Buchsenlagers
1 dargestellt. Das Buchsenlager
1 besitzt ein vorzugsweise metallisches, beispielsweise aus Aluminium bestehendes, Innenteil
2 mit einer durchgehenden zylindrischen Bohrung
3 entlang der Längsachse
4 des Buchsenlagers
1, wobei die Bohrung
3 auch jede andere Form, beispielweise ein Innensechskant, annehmen kann und beispielsweise als eine Sacklochbohrung ausgebildet sein kann. Das Innenteil
2 ist in einem mittleren Bereich des Buchsenlagers
1 mit zwei sich radial gegenüberliegenden und radial nach außen erstreckenden Vorsprüngen
5 versehen, wobei das Innenteil
2 von einem zweiteiligen elastomeren Dämpfungsglied
6 umgeben ist. Das aus einem oberen Dämpfungsteil
7 und einem unteren Dämpfungsteil
8 bestehende elastomere Dämpfungsglied
6 ist an das Innenteil
2 anvulkanisiert und stellt zwei Schub- oder Schubdruckpakete dar, welche innerhalb einer zweiteiligen Außenhülse
9 angeordnet und an diese ebenfalls anvulkanisiert sind, wobei das obere und das untere Außenhülsenteil
10,
11 die Dämpfungsteile
7,
8 zusammendrücken und eine Vorspannung auf das elastomere Dämpfungsglied
6 aufbringen. Die Außenhülse
9 wird von einer Außenbuchse
12 umgeben, wobei zwischen der Außenbuchse
12 und der Außenhülse
9 ein zylindrischer Kanalträger
13 angeordnet ist.
[0026] Auf das Innenteil
2 wird an den axialen Endbereichen jeweils ein konisches Gummilager
14 mittels eines inneren Stützringes
15 aufgepresst, wobei das Gummilager
14 mittels eines äußeren Stützringes
16 in die Außenbuchse
12 bzw. den Kanalträger
13 eingesetzt wird, beispielsweise über ein Presspassung.
[0027] Das obere und untere Dämpfungsteil bilden in ihrem Kontaktbereich eine Trennebene
17 aus, welche sich mit der Kontaktzone
17' des oberen und des unteren Außenhülsenteils
10,
11 in einer gemeinsamen Ebene befindet. In dem seitlichen Bereich der Vorsprünge
5 des Innenteils
2 weist die Außenhülse
9 einen Abstand zur Außenbuchse
12 bzw. den
Ka-nalträger
13 auf. Etwa in der Mitte des Buchsenlagers
1 ist die Außenhülse
9 daher mit einem Steg
18 versehen, der die Verbindung der Außenhülse
9 zur Außenbuchse
12 bzw. den Kanalträger
13 darstellt. In einer Draufsicht stellt sich der Steg
18 als ein Kreissegment dar (
Fig.2). Der Steg
18 ist in diesem Ausführungsbeispiel wie die Außenhülse insgesamt auch zweiteilig ausgeführt, so dass sich die Kontaktzone
17' in den Steg
18 hinein fortsetzt.
[0028] Die an den axialen Enden angeordneten Gummilager
14 bilden zusammen mit dem elastomeren Dämpfungsglied
6 sowie der Außenhülse
9 und, als radiale Begrenzung, mit dem Kanalträger
13 bzw. der Außenbuchse
12 jeweils eine obere und eine untere Kammer
19,
20, welche ein erstes Kammerpaar
21 bilden, das im Bereich der Trennebene
17 durch den Steg
18 voneinander getrennt ist. Im radial äußeren Bereich der Vorsprünge
5 bilden Einformungen in das elastomere Dämpfungsglied
6 zusammen mit der Außenbuchse
12 bzw. dem Kanalträger
13 zwei radiale Kammern
22,
23 aus, die ein zweites Kammerpaar
24 bilden. Die Kammern
19,
20,
22 und
23 sind mit einem hydraulischen Fluid gefüllt.
[0029] Die beiden Kammern
19,
20 des ersten Kammerpaares
21 sind über einen im Kanalträger
13 angeordneten ersten Dämpfungskanal
25 miteinander verbunden, und die zwei Kammern
22,
23 des zweiten Kammerpaars
24 sind über einen ebenfalls im Kanalträger
13 angeordneten zweiten Dämpfungskanal
26 miteinander verbunden (sieh auch
Fig.9). Das erste Kammerpaar
21 bildet somit eine Dämpfung des Buchsenlagers
1 axial zur Längsachse
4 aus, wohingegen das zweite Kammerpaar
24 eine radiale Dämpfungswirkung des Buchsenlagers
1 bewirkt. Die Anordnung der Dämpfungskanäle
25,
26 in einem radial äußeren Bereich des Buchsenlagers
1 ermöglicht eine große konstruktiv frei wählbare Variation des Dämpfungskanalvolumens zur Beeinflussung der Dämpfungseigenschaften des Buchsenlagers
1.
[0030] Der Kanalträger
13 erstreckt sich in der gezeigten Ausführung in axialer Richtung über die gesamte Länge der Außenbuchse
12. Zum einen werden dadurch die Möglichkeiten der Anordnung der Dämpfungskanäle erweitert und zum anderen unterstützt der Kanalträger
13 die Außenbuchse
12, da er einwirkende mechanische Lasten mit tragen kann. In einer weiterführenden Ausführung ist es durchaus denkbar, die Außenbuchse
12 und den Kanalträger
13 als ein gemeinsames Bauteil auszubilden. Alternativ kann der Kanalträger
13 auch radial außerhalb der Außenbuchse
12 angeordnet werden. Hierzu sind dann in der Außenbuchse
12 Durchstoßbohrungen für die Dämpfungskanäle
25,
26 vorzusehen.
[0031] Die radial wirkenden Kammern
22,
23 des zweiten Kammerpaares
24 sind nicht über den gesamten Umfang des Buchsenlagers
1 angeordnet, sondern lediglich in einen gewissen begrenzten Abschnitt. Außerhalb dieser Bereiche werden die radial wirkenden Kammern
22,
23 von den axial wirkenden Kammern
19,
20 umgriffen, so dass die Kammern
19,
20 des ersten Kammerpaares
21 und die Kammern
22,
23 des zweiten Kammerpaares
24 in zur Längsachse
4 axialen Teilbereichen A, B sich überdecken. Auf diese Weise wird zumindest ein Teil des Volumens der axial wirkenden Kammern
19,
20 in mittige Bereiche des Buchsenlagers
1 verlagert, wodurch ein sehr kompaktes Buchsenlager
1 entsteht. Unterstützt wird die kompakte Bauart dadurch, dass die axial wirkenden Kammern
19,
20 lediglich durch den Steg
18 voneinander getrennt angeordnet sind. Auch liegen die axial wirkenden Kammern
19,
20 entlang einer zur Längsachse
3 parallelen Ebene unmittelbar benachbart zu den radial wirkenden Kammern
22,
23, wobei diese Ebene in Bezug auf die Längsachse
3 auch durchaus geneigt sein kann. Die axial wirkenden Kammern
19,
20 sind von den radial wirkenden Kammern
22,
23 lediglich durch einen Bereich der Außenhülse
9 bzw. einem Bereich des oberen oder unteren Außenhülsenteils
10,
11 sowie eine dünne Schicht des elastomeren Dämpfungsgliedes
6 voneinander getrennt.
[0032] Die zweiteilige Ausführung der Außenhülse
9 ermöglicht neben der Aufbringung einer vorteilhaften Vorspannung auf das elastomere Dämpfungsglied
6 auch eine vereinfachte Fertigung wodurch sich der Herstellungsaufwand reduzieren läßt. Durch die Vorspannung auf das elastomere Dämpfungsglied
6 bzw. dem oberen und unteren Dämpfungsteil
7,
8 läßt sich beispielsweise die durch den Vulkanisierungsvorgang eingebrachte Schrumpfspannung reduzieren. Wie aus den Figuren zu erkennen ist, beansprucht das elastomere Dämpfungsglied
6 lediglich ein geringes Volumen, wodurch ein verringerter Materialeinsatz erzielt werden kann.
[0033] Die in den
Fig.5 bis
Fig.8 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich gegenüber der bisher beschriebenen Ausführung lediglich dadurch, dass der Steg
18, welcher in dem ersten Ausführungsbeispiel zweiteilig ausgebildet war, durch ein Zusatzelement
27 ersetzt worden ist. Das Zusatzelement
27 ist auf beiden Seiten des Buchsenlagers
1 kreissegmentförmig ausgebildet und weist eine zu der Trennebene
17 senkrecht stehende Befestigungsplatte
28 auf. Das Zusatzelement
27 ist über eine Verschraubung
29 mit in der Befestigungsplatte
28 angeordneten Bohrungen
30 an der Außenhülse
9 befestigt. Zusatzelement
27 und Befestigungsplatte
28 sind vorzugsweise einstückig ausgebildet. Alternativ zu der Verschraubung
29 kann das Zusatzelement
27 auch mittels weiterer Verbindungsarten an der Außenhülse
9 befestigt werden, beispielsweise mittels einer Clipsverbindung oder einer Nietverbindung.
[0034] Mittels des Zusatzelementes
2 wird eine sichere Fixierung der beiden Außenhülsenteile
10,
11 zueinander geschaffen, um die Vorspannung im elastomeren Dämpfungsglied
6 jederzeit gewährleisten zu können. Zudem vereinfacht sich dadurch die Montage, was zu einer weiteren Reduzierung des Fertigungsaufwandes führt.
[0035] Das Buchsenlager
1 ist sowohl radial als axial zur Längsachse
4 symmetrisch aufgebaut. Dabei sind alle wesentlichen Bauteile wie das Innenteil
2, das elastomere Dämpfungsglied
6, die Außenhülse
9, die Gummilager
14 sowie die Außenbuchse
12 symmetrisch ausgebildet. Lediglich der Kanalträger
13 weist auf Grund der Ausbildung der Dämpfungskanäle
25,
26 keine vollkommene Symmetrie auf. Die Symmetrie des Buchsenlagers
1 ermöglicht dabei eine gleichmäßige Dämpfungswirkung zumindest in zwei Raumrichtungen. Zudem ergeben sich durch die Symmetrie konstruktive und fertigungstechnische Vorteile, die den Herstellungsaufwand des Buchsenlagers
1 senken.
[0036] Der Aufbau des Buchsenlagers
1 ermöglicht zudem die Umsetzung eines Baukastensystems, da alle wesentlichen Bauteile durch gleichartige Bauteile mit anderen Eigenschaften ersetzt werden können. So ist beispielsweise der Kanalträger
13 auf einfache Weise austauschbar gegen einen Kanalträger
13 mit geänderten Dämpfungskanälen
25,
26. Auf die gleiche Weise kann auch das Gummilager
14 getauscht werden oder ein anderes Innenteil
2 verwendet werden. Insbesondere durch den Einsatz unterschiedlicher Innenteile
2, elastomerer Dämpfungsglieder
6 und/oder Gummilager
14 sowie unterschiedlicher Außenhülsen
9 kann das Volumen und die Nachgiebigkeiten der axial und radial wirkenden Kammern
19,
20,
22 und
23 eingestellt werden, um unterschiedliche Lager mit unterschiedlichen Dämpfungseigenschaften zu schaffen.
Bezugszeichenliste
1 Buchsenlager
2 Innenteil
3 Bohrung
4 Längsachse
5 Vorsprung
6 Elastomers Dämpfungsglied
7 oberes Dämpfungsteil
8 unteres Dämpfungsteil
9 Außenhülse
10 oberes Außenhülsenteil
11 unters Außenhülsenteil
12 Außenbuchse
13 Kanalträger
14 Gummilager
15 innerer Stützring
16 äußerer Stützring
17 Trennebene
17' Kontaktzone
18 Steg
19 obere Kammer
20 untere Kammer
21 erstes Kammerpaar
22 radiale Kammer
23 radiale Kammer
24 zweites Kammerpaar
25 Erster Dämpfungskanal
26 Zweiter Dämpfungskanal
27 Zusatzelement
28 Befestigungsplatte
29 Verschraubung
30 Bohrung
A Teilbereich
B Teilbereich